Beratung und Begleitung nach V. E. Frankl

Sinnkrisen, Entscheidungsunfähigkeiten, Orientierungskrisen sind noch nicht pathologisch. Sie bedeuten vielmehr das Ringen um das Wiedererlangen eines sinnerfüllten, selbstbestimmten Lebensentwurfs. Im Vordergrund einer Krise steht oft das „Warum“. In der Begleitung geht es darum festzuhalten, „wozu“ wir aufgefordert sind, welchen Herausforderungen begegnet werden soll, - gemeinsam zu entdecken, welche Aufgabe realisiert werden will. Das grundsätzlich Intakte ansprechen und zur Eigenverantwortung anregen, dass der Mensch als einziges Wesen „an jedem Tag entscheidet, was er am nächsten Tag sein wird“ (Lukas). Ziel der Beratung ist die Bewältigung der Krise im Sinne eines Reifungsvorganges, der sich in der Erweiterung oder Vertiefung der Persönlichkeit ausdrückt. In der Begleitung soll das Bewusstsein gestärkt werden, den Verhältnissen nicht ausgeliefert zu sein, sondern sie "trotz" allem in eigener Verantwortung mitgestalten zu können.